Montreal

Von Feueralarmen und afrikanischen Trommelfestivals

26.08.2017-02.09.2017

Für alle, die die Geschichte nicht interessiert, gibt es am Ende eines jeden (Weltreise-) Artikels Einschätzungen und Tipps zur Stadt in Bezug auf Unterkunft, Essen, Transport, etc.

Ein Hostel zum Verlieben

Mitten in der Nacht ging es mit Greyhound (Busunternehmen) von New York nach Montreal. Die Grenzkontrolle fiel dabei an der kanadischen Grenze deutlich freundlicher aus.

Angekommen im Hostel waren wir sprachlos. Zuvor hatten wir nur Bilder unseres Zimmers gesehen und nach dem YMCA in NY erwarteten wir nicht sehr viel. Schon alleine der Eingangsbereich mit anschließendem Aufenthaltsraum war phänomenal.

Auch an Programm mangelte es nicht. So gab es abends diverse Beer-Pong Turniere oder Themenabende wie „Sangria“.

Das Personal tat sein Übriges. So bekamen wir eine private Einweisung zur Stadt, Places to Go und Events der nächsten Woche. Darüber hinaus erhielten wir einen kostenlosen Stadtplan und konnten uns bei Fragen in Sachen Essen, Einkaufen und Aktivitäten immer an das Personal wenden.

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Die Dachterrasse

Zusätzlich gab es jeden Morgen in der Küche, die jederzeit zur Verfügung stand, ein Frühstücksbüfett mit Obst und diversen Brotaufstrichen.

Unser Zimmer selbst übertraf dies nochmals. Nach der Beschreibung „Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad“ erwarteten wir auch jenes. Jedoch bekamen wir ein Apartment inklusive Küchenzeile, das wir uns nur mit einem weiteren Doppelzimmer teilten. Lediglich die Abzugshaube erfüllte nicht ihre Aufgabe, sodass in unseren Zimmern alle Feuermelder Alarm schlugen. Da diese nicht manuell ausschaltbar waren, waren wir verpflichtet, die Fenster offen zu halten. So standen wir 20 Minuten unter den Fenstern bei vollem Alarm und warteten, dass es endlich aufhörte.

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Unser Apartment

Dort lernten wir auch Odelia und Avi kennen, ein israelisches Pärchen um die 30. Sie selbst reisten schon seit Monaten durch die Welt und waren zuvor in Brasilien gewesen. Es waren mit die freundlichsten Menschen, die wir bislang kennengelernt haben. So überließen sie uns ihr selbstgekochtes Essen: Mehrere Falafeln, Baguette, Salat, Thunfisch und diverse Käse und Dips.

Israelisches Essen

Gekocht wurde natürlich auch selbst

Weiter gaben uns die beiden viele Tipps zum Reisen und nannten mehrere Orte, die wir besuchen sollten. Da sie selbst nach Costa Rica reisen, sehen wir sie vielleicht dort wieder.

Eine Stadt zum Verlieben

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Die Sicht vom Mount Royal

„Was ist eine solche Stadt gegen New York?“, dachte ich mir im Vorfeld. Auch die vorher gegoogelten Sehenswürdigkeiten gaben nicht viel her. Einige Parks, Museen und ein botanischer Garten, typisch größere Stadt eben. Doch ich wurde eines besseren belehrt. Montreal verkörperte all das, was ich in New York so sehnlich vermisst hatte. Es ist als würde Montreal aus vielen kleinen Geschichten bestehen, die ein großes Ganzes ergeben. Dies fängt mit der Atmosphäre im Hostel an, die sich über die ganze Stadt erstreckt und überall wieder zu finden ist. Dies hat mehrere Gründe.

Montreal ist wunderschön. Vom Stadtbild her ist Montreal eher eine Kleinstadt auf der Fläche einer Großstadt. Zwar finden sich auch Downtown Hochhäuserschluchten, aber dorthin sollten es einen nicht ziehen, sondern in die abwechslungsreichen Viertel und einzelnen Straßen drumherum. So scheint jedes Viertel und jede Straße eine eigene Aufgabe wahrzunehmen. Manche drücken dabei Homosexualität und andere moderne Kunst aus.

Eines der vielen Graffitis die an fast jeder Wand zu finden sind

Auch die vielen Festivals und Events bestätigten dies. Während der einen Woche unseres Aufenthaltes war unter anderem ein afrikanisches Trommelfestival und die erste EDM Parade in Nordamerika. Die Polizei oder das Ordnungsamt waren dabei nicht einmal zu sehen.

Montreal ist eben eine Stadt des unbekümmerten Lebens. Offen auch gegenüber jeglicher religiösen und sexuellen Ausrichtung. Hautfarbe, Alter und Geschlecht spielen hier keine Rolle. Aus unserem Hostel würde man bsp. bei Missachtung dieses Grundsatzes direkt raus geworfen. Während in NY Toleranz oft eher Gleichgültigkeit bedeutet, bekam man in Montreal das Gefühl, wirklich aufgenommen zu werden. In Montreal dachte ich mir nur: So sollte es eigentlich überall sein. Individuelles ist hier groß, hier fühlt man sich jederzeit bestätigt.

African Drums Festival

Als nächstes geht es nach Calgary und Banff (Nationalpark)


Meinungen und Tipps

Duschen

Nordamerikanische Duschen unterscheiden sich grundsätzlich von den europäischen. So sind zum einen die Duschköpfe fest in der Wand montiert. Zum anderen kann man das Wasser nur in eine Richtung aufdrehen. Und mit drehen meine ich drehen! Da ist kein Hebel um die Stärke des Wassers einzustellen. So duschten wir die ersten Tage kalt, bis wir bemerkten, dass das Wasser komplett aufgedreht werden musste, um warmes Wasser zu erhalten.

Steuern

In Kanada sind die Steuern exklusive. Der typische Gedankenverlauf sieht dann als Europäer wie folgt aus:

  1. „Das ist aber teuer!“
  2. „Moment, umrechnen in Euro (x0.7), dass geht ja doch.“
  3. „An der Kasse: 13%-18% Steuern zusätzlich. Verdammt.“

Unterkunft: Alexandrie Hostel

Preiswertes Hostel mit einzigartiger Atmosphäre. Sowohl Mehrbett- als auch Doppelzimmer. In der Nähe vom Zentrum und direkt an einer der Haupteinkaufsstraßen. Für näheres s.o.

Hier der Link zur Webseite.

Essen: Eva B

Eigentlich ein Vintage Laden, der aber auch als Café fungiert. Die Atmosphäre ist auch hier wieder ausschlaggebend, neben dem günstigsten Essen in ganz Montreal. Bsp. handgroße Kartoffeltaschen plus leckerer Soße für 1$ das Stück.

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Das Café draußen

Transport: Fahrrad

Vergesst die Metro! BIXI Fahrradstationen sind über die ganze Stadt verteilt. Ein Tagesticket kostet 5$ und die Stadt ist mit extra Fahrradwegen neben und auf den Straßen dafür ausgelegt. Hier der Link zur Webseite.

Sehenswürdigkeiten:

Mount Royal

Großer Park / Berg der sich für eine zwei-stündige Wanderung eignet. Viele Festivals und Aktivitäten starten hier.

EDM Parade

Alter Hafen

Hafenmeile mit vielen kleinen Shops und Buden. Optisch schön ist es hier aufgrund von vielen Fabrikhallen nicht.

Die Stadt an sich

Jede Straße und jedes Viertel hat seinen eigenen Charme. Immer wieder entdeckt man etwas neues beim Schlendern durch die Stadt. Neben Kunstinstallationen finden sich auch unzählige haushohe Grafittis überall. Die schönste Straße ist meiner Meinung dabei die Crescent Street (Siehe Titelbild)

 

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