Whangerei & Auckland

Es heißt Fangherei. Zumindest wird es in der Māori Sprache so ausgesprochen

27.12.2017 – 03.01.2018

Für alle, die die Geschichte nicht interessiert, gibt es am Ende eines jeden (Weltreise-) Artikels Einschätzungen und Tipps zur Stadt in Bezug auf Unterkunft, Essen, Transport, etc.

Whangerei

Auf dem Weg zurück nach Auckland hielten wir für drei Nächte in Whangarei. Unser Hostel lag wie immer außerhalb, selbstverständlich ist dies günstiger. In Neuseeland meistens aber auch um einiges schöner und vielversprechender, als in der Stadt. Das “Little Earth Lodge” ist das beste Beispiel dafür. Quasi in ihrem Garten liegen die “Abby Caves”. Wir kletterten über einen Zaun und waren direkt da.

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Fast wie im Auenland

Die Abby Caves liegen an einem anderthalb Kilometer langen Wanderweg um den Stoneforest. Die Namen sind relativ selbsterklärend. Im Stoneforest finden sich neben normalen Bäume Steinformationen die teilweise sogar die Bäume überragen. Wir entdecken bei unserer Tour mitten im Wald ein Grabstein von einem zweijährigem Baby, welches schon 1884 gestorben war. Ein wenig gruselig, besonders weil auf dem Grab abgerissene Puppenköpfe und Barbies lagen.

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Ein wenig surreal

Direkt danach ging es dann runter in die Abby Caves. Die Caves sind drei Höhlen die 180 bis 260 Meter lang sind. Endlich einmal nicht touristisch liegen diese teils sehr versteckt und wurden nicht verändert. Keine erleichterten Einstiege, kein Licht, einfach nur Höhle. Die Höhlen selbst sind für Neuseeland nicht besonders bekannt. Verstehe ich nicht, zum Einen sind alle Höhlen kostenlos und nicht touristisch, zum Anderen kann man die Glowworms sehen.

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Mit dem Licht war es schnell vorbei

Glowworms

Glowworms sind eine Wurmart, die von sich aus blau leuchtet. Von dem Wurm hängt dann ein länglicher Faden, ein Netz runter. Insekten fliegen auf die blauen Punkte zu und werden so im Netz gefangen. In einer dunklen Höhle kommt dies natürlich besonders gut zur Geltung, da die Würmer meistens an der Decke oder an den Wänden hängen. Heißt es sieht aus als ob über einem ein blaues Sternenmeer aufleuchtet. Schade nur, dass all unsere Kameras zu schlecht waren um dies einzufangen. Auf unserer Erkundung sahen wir neben den Würmern aber auch zwei Aale im Wasser, die direkt um uns herum schwammen.

Einer der beiden Aale

Während unserer zwei Besuche waren wir ganz alleine, da es Tropfsteinhöhlen sind ist es dort verdammt rutschig und an vielen Stellen steht das Wasser einem bis zur Hüfte. Die Erkundung der Höhlen wurde so um einiges verkürzt. Die Aale sahen zwar süß aus und taten nichts weiter, trotzdem trauten wir uns nicht in das Wasser, wer weiß was dort noch alles rum schwamm.

Stadt, Land, Wasserfall

In Whangerei schaffte ich es endlich in Star Wars. Zuvor mussten wir aber über den Berg zwischen unserem Hostel und der Stadt wandern, wenigstens nahmen wir so einen Aussichtspunkt mit. Ich hatte auf dem Weg keine Ahnung mehr, wann der Film anfing und auf dem Weg gab es kein öffentliches Wlan. Als wir runter zur Stadt wanderten lag dann aber mitten auf dem Weg ein Zettel. Wie sich herausstellte mit allen Filmzeiten des Tages. Auch ein wenig gruselig, aber immerhin war ich informiert. Zurück wurde getrampt. Wie bisher immer hielt der erste Wagen. In einem Bully ohne Sitze ging es zurück zum Hostel.

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Unten liegt Whangerei

Im Hostel konnte ich Kea endlich davon überzeugen Herr der Ringe zu sehen. Leider gab es nur die normale Version und nicht die Extended. Ich fand diese Version unglaublich schlecht. Gefühlt fehlten alle wichtigen Szenen, so kann man die Filme eigentlich nicht gucken! Also wer noch nicht die Extended Version geschehen hat, sollte dies dringend nachholen.

Wie bis jetzt immer in Neuseeland durfte der Wasserfall nicht ausgelassen werden. Unserer Meinung nach war es bis jetzt der schönste Weg. Angefangen über einen Treetop Walk gelangten wir über Hängebrücken zum Wasserfall. Dieser war im Gegensatz zu Paihia auch endlich Mal wieder von einer ordentlichen Höhe und mit einem See davor.

Der Treetop Walk

Am 30. ging es dann schließlich zurück nach Auckland und das Little Earth Lodge wurde bereits dann schon schmerzlichst vermisst, immerhin hatten sie dort auch drei Alpakas. Diese werden überall Neuseeland gehalten um die Wolle mit denen von Merinoschafen zu kombinieren. Alpaka Wolle ist ultraleicht, dies wird mit der wärmenden Eigenschaft der Schafswolle kombiniert. Gelegentlich wird zusätzlich Seide hinzugefügt, ein Kleidungsstück kostet dann gerne Mal 240€.

Auckland

Mal wieder in einem chinesischen Homestay untergekommen wurde die meiste Zeit in der Stadt verbracht. Es war ohnehin Silvester. Am 31. beschlossen wir noch schnell auf eine der benachbarten Inseln vor Auckland zu fahren. Angekommen gab es erstmal einen Oxford Pie und dann wurde ein Wanderweg wortwörtlich abgerannt. Auf einer Tafel im Fährhaus stand, dass die letzte Fähre im 16:30 fuhr. So hatten wir gerade Mal zwei Stunden auf der Inseln. Der Wanderweg war ein Traum, auch die vielen Villen und Anwesen auf den umliegenden Hügeln überzeugten mich. Zurück im Fährhaus bemerkten wir, dass die letzte Fähre um 23:00 fuhr. Es ging noch kurz in die Stadt, diese war aber klein und ereignislos.

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Auf dem Rückweg nach Auckland filmte ich ein wenig mit unserer Action Cam, als sich plötzlich eine ältere Frau neben mich setzte und mich ansprach. Erst war ich ein wenig verwirrt, dann Begriff ich langsam, dass sie die Cam ultra feierte und alles darüber wissen wollte. Ein bisschen seltsam blieb die Frau trotzdem. So auch die älteren Frauen an Silvester.

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Am Horizont die Skyline

Silvester

Nach einem kurzen Stopp bei Dominos, zwei normale Pizzen und zwei Beilagen für gerade Mal 8,85€, ging es zum Hafen, auch Viadukt genannt. Natürlich war schon alles komplett voll. In einem irischen Pub kann man natürlich auch stehen, darum entschieden wir uns dafür. Auch weil Guinness mein absolutes Lieblingsbier ist. Im Pub lernten wir vier weitere Deutsche kennen: Alex, Verena, Adrian und Kim. Wir durften mit an ihren Tisch. Alex war zu diesem Zeitpunkt schon gut dabei und gab im Laufe des Abends zwei Runden aus. Da Alkohol teuer ist, oder eher sehr teuer, kosteten die beiden Kübel mit je zehn Flaschen zusammen um die 200$, also 120€.

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Dann kam der Moment. Ich stand nichtsahnend am Tisch, es gab extrem gute Livemusik und alle waren gut drauf. Hinter mir wurde ein wenig getanzt. Darunter eine Gruppe von schon deutlich älteren Hausfrauen, einige waren bestimmt schon in Rente. Sie hatten den Spaß ihres Lebens und kamen langsam aber sicher immer näher. Dann fiel eine auf einmal halb auf mich drauf, aber entschuldigte sich selbstverständlich auch. Eine ihrer Freundinnen begann dann aber mich langsam über Rücken zu streicheln. Ich nahm es Humor. Alle anderen haben sich köstlich amüsiert, besonders Kea die mir daraufhin den restlichen Abend ähnlich über den Rücken strich.

Die Zeit verging wie im Flug und so gingen wir um 11:45 nach draußen um das Feuerwerk zu sehen. Alex und Adrian waren bis dahin leider irgendwo verschwunden. Endlich war es dann soweit. Zwölf Uhr, das neue Jahr, unspektakulär hoch zehn. In Neuseeland waren wie sich herausstellte alle Feuerwerkskörper verboten. Keine Raketen, keine Böller noch nicht einmal Knallerbsen gab es. Lediglich am Sky Tower war fünf Minuten ein kleines Feuerwerk. Generation Handy, mich eingeschlossen, stand dann ab Zwölf komplett leise rum und filmte dies. Nicht die Party die ich in der größten Stadt in Neuseeland erwartet habe. Um den restlichen Abend zusammenzufassen: Mit zwei neuen Deutschen ging es noch in zwei weitere Bars bis drei Uhr. Dann durften Kea und ich sieben einhalb Kilometer zurücklaufen um gegen 4:30 ins Bett zu fallen.

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Spektakulär unspektakulär

Der Tag danach war ein typischer erster Januar, lange geschlafen und ereignislos. Am zweiten wollten wir dann Richtung Turangi aufbrechen. Der Bus war leider schon ausgebucht. Hätten wir uns nach Silvester eigentlich denken können. Die Abreise wurde auf den dritten verschoben und wir bezogen ein Hostel neben der Busstation. Morgens um sieben ging es am dritten weiter.


Meinungen und Tipps

Fun – Fact: Māori Alphabet

Die Sprache der Ureinwohner ist eine Lautsprache und deshalb unglaublich schwer für deutsche auszusprechen. Die Sprache besteht nur aus den gezeigten Buchstaben / Lauten:

Unterkunft: Little Earth Lodge

Mitten in der Natur sind die Abby Caves im Garten und der Whangerei Wasserfälle in Fußnähe. Zu der Stadt kann gelaufen werden, trampen ist aber in Neuseeland ebenfalls kein Problem. Außerdem werden am Lodge Pferde, Hühner und Alpakas.

Sehenswürdigkeiten: Abby Caves / Island

Die Abby Caves sind frei erkundbar, inklusive Glowworms. Ein Helm sollte dabei sein, eine Handytaschenlampe reicht übrigens nicht aus. Wir hatten eine Kopflampe mit einer sehr hohen Stärke dabei. Wer tief in die Höhle will sollte Badesachen und keine Angst vor armlangen Aalen haben.

Die Insel ist nach einer 45 minütigen Fährfahrt erreicht. Überall sind schöne Wanderwege, neben zahlreichen Weingütern. Lohnt sich für eine Tagestour.

Essen: Dominos

Spottbillig: Für 5$ gibt es eine Pizza und für 15$ zwei mit zwei Beilagen. Die Pizzen sind dabei noch nicht einmal klein. Es gibt daneben noch etlose ähnlich billige Angebote.

Transport: AT Card

Die Karte kann in vielen Shops erworben werden und kostet gerade Mal 10$. Entweder wird sie dann aufgeladen oder mit dem Konto verbunden. Bei jedem öffentlichen Verkehrsmittel wird sie an ein Feld gehalten und der entsprechende Betrag wird abgebucht. Kein Kleingeld mehr suchen! Außerdem spart man mit der Karte pro Fahrt 1,50$.

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