Glowworm Caves & Hobbiton

Leben wie ein Hobbit und wie 20.000 Blätter neu gestrichen wurden

03.01.2018 – 09.01.2018

Für alle, die die Geschichte nicht interessiert, gibt es am Ende eines jeden (Weltreise-) Artikels Einschätzungen und Tipps zur Stadt in Bezug auf Unterkunft, Essen, Transport, etc.

Mordor

Von Auckland zog es uns in das Landesinnere. Auf unserer Liste stand dabei ein Alpine Crossing in Turangi, bekannt aus der Herr der Ringe und der Hobbit. Die zahllosen Szenen unmittelbar in und um Mordor und des Berges Erebor wurden hier gedreht. Aufgrund des stärksten Sturmes seit Jahren fiel die Wanderung aber ins Wasser. Wir verbrachten die zwei Tage im Hostel, inklusive eines Back to the Future Marathons. Dabei lernten wir Konrad kennen, der uns zum Abschied seine erste EP mitgab.

Am Abreisetag brachte uns der Hostelpapa glücklicherweise noch zu den Film-Sets. Mit dabei ein äußerst verwirrter Asiate. Aus dem Hostel einfach mitgenommen hatte dieser weder irgendwelche Sachen dabei, noch wusste er wo es hingeht, bzw. was wir dort machen wollten.

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Der höchste Punkt den ich fand

Ein cooler kurzer Trip. Riesige Berge zwischen denen die Wolken in tiefen Schluchten langzogen. Eben ganz so wie in Mordor. Ein wenig Kurios war es, dass im Winter Mordor ein Ski Paradies ist. Deshalb gab es einen Lift auf die Bergspitze und überall standen Schneekanonen.

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Die ikonische Mauer von der Gollum Frodo und Sam angriff

Glowworm Caves

Mit dem Bus ging es weiter nach Rotorua, wo wir beide später auch noch mit Keas Eltern sind. Dazu im nächsten Artikel mehr. Wir blieben dort auch nur zwei Nächte, um eine Tagestour zu den berühmten “Waitomo Glowworm-Caves” zu unternehmen. Früh morgens ging es los. Nachdem wir eine gigantische Tropfsteinhöhle hinter uns gelassen hatten, gab es zum Highlight eine kurze Bootstour über einen Fluss. Dabei konnten wir in völliger Dunkelheit weit über 10.000 Glowworms betrachten. Fotos waren selbstverständlich zu keinem Zeitpunkt erlaubt. Mehr zu den Glowworms findet sich hier.

Professionelle Fotografen dürfen teilweise Bilder schießen

Da wir nach der Tour eine Menge Zeit hatten, wanderten wir noch ein wenig in den weitläufigen Hügeln umher. Wir entdecken sogar neben einem Wasserfall einen weiteren Eingang zu einer Tropfsteinhöhle. Der Boden war aber alles andere als stabil und so blieb es bei einem kurzen reinschauen.

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Hobbiton

Endlich kam der große Tag. Kea verabschiedete ich morgens in Richtung Auckland während ich den Bus nach Matamata nahm. Der Bus brachte mich aber nicht wie geplant zur Stadt, sondern schon zum Hobbiton Filmset. Die Mitarbeiter waren ein wenig mit der Situation überfordert. Im Endeffekt bekam ich schließlich einen ganzen Reisebus für mich alleine, der mich runter in die Stadt fuhr.

Bester Bus

Matamata ist ganz an das nahegelegene Filmset angepasst. Überall finden sich Grafittis oder ganze Hausfassaden im Auenland Stil. Besonders die I-Site trieb dies auf die Spitze. Das gesamte Gebäude sah aus wie aus dem Film entsprungen.

Die I-SITE

Ich musste bis Abends warten,  da ich eine Nachttour inklusive Bankett gebucht hatte. Als ich die Tour im September buchte, waren gerade einmal noch zwei Plätze im gesamten Zeitraum bis Mitte Januar frei. Ein Bus sollte mich gegen 17:20 an der I-Site abholen. Um 17:00 erfuhr ich, dass es den betreffenden Bus garnicht gab. Zum zweiten Mal bekam ich deshalb einen komplett leeren Bus extra für mich, der zum Filmset hochfuhr. Kurz davor wurde ich noch ausversehen im Information Center eingeschlossen. Allerdings nur für wenige Minuten.

Im Souvenirshop wurden vor der Tour noch schnell einige Kleinigkeiten gekauft, dann ging es auch schon los. Besonders cool waren dabei die kleinen Filme, die während aller Busfahrten gezeigt wurden. Ein Zusammenschnitt aus Filmszenen, Making-Ofs und exklusiv Interviews.

Die Tour

Die Tour durch Hobbiton begann an dem kleinen Durchgang, wo auch Frodo Gandalf erwartete und Bilbo sich in sein unerwartetes Abenteuer stürzte. Danach folgten 35 Hobbithöhlen. Diese waren leider nicht komplett ausgebaut, wurden also nur von außen besichtigt. Um die Hobbits kleiner wirken zu lassen, bzw. die Menschen größer, waren die Höhlen entweder zwei Meter oder einen halben Meter hoch. Je nachdem wo ich stand, war ich entweder ein Riese oder ein kleiner Hobbit.

Hochinteressant, wenn man nicht die Filme gesehen hat

Highlight war Beutelsend, der höchste Punkt des Dorfes. Genauso zurückgelassen wie an Bilbos 111. Geburstag. Die detailverliebtheit in Hobbiton ist an jeder Ecke bemerkenswert. An jeder Hobbithöhle lässt sich eine Funktion, ein bestimmter Beruf erkennen. Imker, Fischer oder Schmied. Dazu sieht alles bewohnt aus. Wäsche hängt auf der Leine, hier liegt ein offenes Buch, dort eine rauchende Pfeife. Schaukeln hängen an weit entfernten Bäumen und Kinderspielzeuge sind im Garten verteilt. An Anschlagbrettern versucht jemand seine Schubkarre loszuwerden oder sucht seine Katze. Die Mühle arbeitet und die Schmiede glüht noch.

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Auf den Baum auf Beutelsend achten

Peter Jacksons Silikonbaum

Während der Tour erzählten uns unsere Guides einen ganzen Haufen obskurer Dinge. Peter Jackson war offensichtlich ein ziemlicher Perfektionist. Zum Beispiel ließ er über neun Monate einen Baum aus Silikon anfertigen mit 20.000 einzelnen, handbemalten Blättern. Der Baum trohnt auf Beutelsend (s.o.). Jackson wurde leider krank, als er zurückkam fand er, dass sich die Blätter leicht verfärbten. So mussten diese alle nachgemalt werden. Außerdem mussten aus einem kleinen Teich alle drei Tage alle Frösche umgesiedelt werden. Oder die Schafe waren ihm zu sauber und so mussten 14.000 Schafe weggetrieben werden.

Die einzige Höhle die wir betreten durften

Hobbiton liegt nämlich auf der Farm der Alexander Familie. Der Standort scheint perfekt: Ein symetrischer Baum für Bilbos Geburstag, dahinter wellende Hügeln und ein kleiner Bach, der in einem See mündet. Der Farmer hatte zwar damals noch nie von Herr der Ringe gehört, auf anraten seines Sohnes aber die Drehgenehmigung unterzeichnet.

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Kurz vor dem grünen Drachen

Durch die naheliegende Farm weiden so auch heute Schafe und Kühe rund um Hobbiton und runden das Bild ab.

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Gegen Abend wurde alles beleuchtet

Das Bankett

Die Tour endete nach anderthalb Stunden im Grünen Drachen. Mit dabei exklusives Bier, welches weltweit nur dort verkauft wird. Das Bankett ließ nicht lange auf sich warten. Prall gefüllte Tische, Lammkeulen, Hähnchen und Süßkartoffelbrei (s.u.). Komplett vollgefressen erfuhr ich dann, dass es noch Nachtisch gab. Zusätzlich saß es an unserem Tisch ein Geburtstagskind und damit eine Schokotorte. Es war ein Heidenspaß. Mein Tisch war der einzige der seit drei Jahren komplett aufaß.

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Dementsprechend wanderten dann alle gemächlich mit einer Laterne zum Festzelt um zu Musik wie Hobbits zu tanzen. Durch beinahe keine Lichtverschmutzung und wolkenlosen Himmel konnten wir sogar die Milchstraße sehen.

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Der berühmte Partybaum vor dem Bilbo seine Rede hielt

Der Abend war viel zu schnell vorbei und so brachten mich die Guides schließlich in einem kleinen Van zu meinem Hostel wo ich äußerst zufrieden einschlief.

Als nächstes geht es nach Auckland um Kea und ihre Eltern zu treffen.


Meinungen und Tipps

Sehenswürdigkeiten

Um Plätze für die Glowworm Caves und Hobbiton zu bekommen auf jeden Fall vorher buchen! Besonders die abendliche Banketttour ist immer ausgebucht. Ich selbst buchte im September letzten Jahres und bis zum neunten Januar waren gerade Mal drei Plätze frei.

Transport: Hamilton

Alle Busse fahren über Hamilton, zumindest in den Süden. Perfekt um sich hier eine Unterkunft zu nehmen und eine Tagestour zu den Glowworm Caves zu unternehmen. Die Busse sind billiger bei Einzelbuchung und nicht über den Tourenveranstalter Great Sights. Bei den Verbindungen immer nach beiden Standorten gucken: Waitomo Caves und Waitomo Township.

Das Bankett:

  • Lammkeulen auf Kartoffelbrei mit Erbsen
  • Ein ganzes Hähnchen
  • Würstchen in Tomatensauce
  • Lammgulasch
  • Ein mit Mais gefüllter Kürbiss
  • Pilze
  • Rosmarinkartoffeln und normale Kartoffeln
  • Gefüllte Tomaten
  • Käse
  • kleine Zwiebelchen
  • Brötchen
  • Süßkartoffelbrei
  • Lachsfilet
  • Innereien vom Huhn
  • Salat
  • Dazu Dressing und Soßen

Nachtisch

  • Baiserrolle
  • Apfelküchlein
  • Beeren Muffins
  • Käseplatte
  • Erdbeeren, Weintrauben, Blaubeeren und Wassermelone
  • Gefüllte Orangen
  • Schokotorte
  • Tiramisu
  • Schwarzwälderkirsch Torte
  • Käsekuchen

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