Land der Kontraste
Für alle, die die Geschichte nicht interessiert, gibt es am Ende eines jeden (Weltreise-) Artikels Einschätzungen und Tipps zur Stadt in Bezug auf Unterkunft, Essen, Transport, etc.
Von Singapur geht es nach Malaysia. Ein weiterer Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen, wobei besonders England, Frankreich und die Niederlande hier zu Kolonialzeiten ihren Abdruck hinterließen. Im Vorfeld hatte ich mich nicht wirklich über das Land informiert. Ich kannte immerhin den Namen, das war es aber auch.
Malakka
Unsere erste Fahrt führte uns über die Grenze nach Malakka. Eine von der Kolonialzeit stark geprägte Stadt. Über der Stadt trohnt passend dazu eine riesige Kirche bzw. was davon übrig geblieben ist. Direkt daneben findet sich der Friedhof der niederländischen Kolonialisten und der Rote Platz. Auch „Dutch Place“ genannt, wurden die vielen roten Baumaterialien eigens in die älteste Stadt Malaysias importiert um den Platz zu errichten.
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Geht man über eine kleine Brücke steht man in Chinatown. Die typische Touristenstraße gibt es zwar auch, jedoch finden sich abseits davon vor allem am Fluss eine Vielzahl schöner Cafés und Streetarts. Chinesische Pagoden stehen in Malakka direkt neben Moscheen und katholischen Kirchen.
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Chinatown ist besonders Nachts ein Erlebnis wert
Kuala Lumpur
Mit dem Bus ging es weiter zur Hauptstadt Malaysias, Kuala Lumpur. Bedauerlicherweise kühlte unser Fahrer den Bus auf 13°C runter. Angekommen am Hotel hatte ich eine dicke Erkältung und durfte den ganzen Tag im Bett bleiben. Problem war nur, dass niemand mit unserem Zimmer etwas zu tun haben wollte. Reingelassen wurden wir zwar, jedoch nahmen alle bei den Wörtern:”Room 42-03” reißaus.
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Der Ausblick war unbezahlbar
Kea und meine Mutter erkundeten derweil den Berjaya Times Square, in dem sogar unser Hotel lag. Mit über 1000 Shops ist es zusammen mit der South China Mall die größte Mall der Welt und bietet sogar einen Freizeitpark inklusive Achterbahn im Inneren. Ich bekam davon wenigstens einiges am nächsten Tag zu Gesicht. Das Wahrzeichen Kuala Lumpurs, die Petronas Towers, sah ich dagegen nur auf Fotos.
Khota Baru war unsere nächste Station und die erste die von Touristen eher gemieden wird. Nicht aufgrund von Kriminalität o.ä. sondern wegen der langen und schwierigen Anreise. Zu der An- und Abreise erscheint bald ein eigener Gastbeitrag. Hier also nur die Kurzform: Mit dem Zug fuhren wir von Kuala Lumpur in eine kleine Stadt irgendwo km nirgendwo. Um ein Uhr morgens ging es dann mit einer Stunde Verspätung rüber nach Khota Baru. Bedauerlicherweise fanden wir nichts über die vorhandenen Schlafwagons im Internet und schliefen so auf normalen Sitzen. Es war schon ein einmaliges Erlebnis, bräuchten wir alle aber nicht nochmal. Über den Highway fuhren wir von Khota Baru im Anschluss an die andere Küstenseite Malaysias, nach Georgetown.
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Vorne im Bus mit Panoramablick
Georgetown
Von allen bisherigen Städten in Malaysia gefiel mir Georgetown am meisten. Wie immer finden sich hier auch koloniale Gebäude. Darunter auch gleich ein ganzes Fort. Nur hatten die Ingenieure bei den Planungen einen schlechten Tag. Die Außenmauer ist geradeso zwei Meter hoch. Mit einem beherzten Sprung ist diese leicht zu überwinden und für Verteidigungszwecke dermaßen ungeeignet, dass die Engländer Glück hatten, dass dieser Fall nicht eintraf.
Direkt neben einer unseren bis dato besten Unterkünft in Südostasien, die East Indies Mansion, liegt ein vegetarisches indisches Restaurant. Ein wenig Skeptisch waren wir zuvor schon, das „Sri Ananda Bahwan“ schickte uns geschmacklich jedoch in ganz neue Gebiete. Essen ist wie immer schwer zu beschreiben, nur soviel: Mit Tofu und Gemüse ist mehr möglich als wir uns in unseren kühnsten Träumen ausmalen konnten.
Ein Stück weiter Richtung Küste finden sich wie in beinahe jeder asiatischen Stadt eine Vielzahl von Tempeln. Wir landeten teilweise alleine in Tempeln oder in einem winzigen Tempelhäuschen auf dem Wasser. Am imposantesten von allen Gebäuden ist das Khoo Kongsi Clan Haus. Dieses ist sogar so prachtvoll, dass es den Kaiser erzürnte, hatte er nicht mehr das schönste Haus im Land.
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Kommen wir zum eigentlichen Highlight: Streetart. 2009 und 2012 trug Georgetown zwei Wettbewerbe im Bereich Streetart aus. Viele Streetartkünstler begannen die vielen Gassen mit Bildern und Installationen zu schmücken. Wegweisend folgten viele andere ihren Beispielen. Besonders Katzen sind ein beliebtes Motiv. Hier eine Auswahl unserer liebsten Bilder:
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Langkawi
Endlich Urlaub! Es ist eben etwas anderes acht Tage am Strand zu verbringen oder jede Nacht in einer anderen Stadt zu schlafen. Die Inselwahl fiel auf Langkawi. Eine größere Insel, von der wir bis zur Nachbarinsel in Thailand sehen konnten. Wir entschieden uns für Kampung und gegen Kuah, die größte Stadt der Insel. Trotzdem ist alles klassisch touristisch. Eine Einbahnstraßen mit hunderten Shops und Restaurants. Glücklicherweise lag direkt dahinter der weiße Sandstrand. Nachmittags wurde es uns aber selbst da zu heiß.
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Früh morgens ist es am besten. Wenig Touristen und angenehme Temperaturen
Entgegen anderer Touristeninseln bietet Langkawi aber ein paar wirkliche einzigartige Erfahrungen. Allen voran die Hängebrücke, die mit der steilsten Seilbahn der Welt zu erreichen ist. Kurz vor dem Ziel hielten alle Gondeln kurzerhand an. Panik machte sich nicht breit, ich war aber glücklich einige Minuten später festen Boden unter den Füßen zu haben.
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Die Hängebrücke selbst ist bei Architekten und Statikern ziemlich angesagt. Die Gesamte Konstruktion verläuft nur über einen einzigen Träger, von dem sich die Zentimeter dicken Stahlseile spannen. Interessant wurde es bei den in den Boden eingelassenen Glasplatten. Leider haben diese seit Jahren keinen Fensterreiniger gesehen, dass Gefühl in der Schwebe zu stehen blieb also aus.
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Schwimmende Affen
Die zweite größere Tour führte uns in die Mangrovenwälder der Insel. War ganz nett, eigentliches Highlight war aber das Bootfahren an sich und die vielfältige Tierwelt. Neben dem Wald ging es mit unserem kleinen Boot auch durch eine Höhle und über das freie Meer.
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In den Mangrovenwäldern entdeckten wir tatsächlich die giftigste Schlange der Insel. Mit 20 Zentimetern klein, verglichen mit den zehn Meter langen Pythons die es auch geben soll. Berühmt ist Langkawi hingegen für ihre schwimmenden Affen. Da in den Mangroven nichts wächst müssen die kleinen Säuger in den Fluss schwimmen um herumtreibendes Obst einzusammeln.
Das bekannteste Tier Langkawis ist wiederum ein ganz anderes. Auf Langkawi und den umliegenden Inseln leben mehrere Adlerkolonien. Unser Tourführer besaß eine Fütter-Erlaubnis. Perfekt um einige coole Fotos von den Greifvögeln zu schießen.
Die Tour war insgesamt ziemlich cool und ein ganzes Stück besser als das Inselhopping, was wir gegen Ende des Inselurlaubs unternahmen. Neben einem wunderschönen Strand und der Bootsfahrt gab es nicht viel mehr zu sehen. Es lohnte sich dann aber irgendwie trotzdem. Um die 99 Inseln des Archipels Langkawis zu kreuzen ist auch eine Erfahrung.
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Der größte Süßwassersee des Landes war mit im Paket
Land und Leute
Ein Gesamtbild zu zeichnen ist schwierig. Folgendes Foto trifft es wohl am besten:

Malaysia ist schön, keine Frage. Besonders begeistert waren wir aber von den Menschen. Eine solche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft haben wir noch nicht erlebt. Egal wo wir waren, immer kamen sofort Einheimische und boten Hilfe und Rat an. Dies passierte alles selbstverständlich und war nicht aufgesetzt. Dadurch war die Reise sehr entspannt. Malaysia ist im Vergleich auch nicht stark Touristenüberlaufen. Insgesamt ein Ziel für einen entspannte und erholsame Reise und eine volle Südostasien Erfahrung.
Als nächstes fliegen wir nach Bangkok, verabschieden meine Mutter und begrüßen unseren Freund Kieron.
Meinungen und Tipps
Unterkunft: East Indies Mansion
Direkt in Little India in Georgetown sitzt die geräumige Mansion. Neben zwei Innenhöfen, einer Küche und Aufenthaltsbereichen sind die Zimmer ebenfalls stilvoll eingerichtet.
Transport: East-West Highway
Einmal durch das ganze Land. Von der Ost- bis zur Westküste. Auf dem Weg sahen wir sogar einen wilden Elefanten! Problem nur, dass man erstmal nach Khota Baru kommen muss.
Sehenswürdigkeiten: Die Städte
Jede Stadt hat ihren eigenen Charme. Manche sind durch und durch europäisch, andere streng islamisch und wieder andere typisch indochinesisch. Ein cooles Paket, bei dem für jeden etwas dabei ist.
Essen: Indisch
Das indische essen ist ein Traum. Abseits von den typischen Chicken Tandori wird es erst interessant, besonders vegetarisch. Dazu kommt unschlagbares Naan Brot und die leckeren Yoguhrt Lassis.
