Westküste

Die Leiter zum Himmel

17.02.2018 – 03.03.2018

Für alle, die die Geschichte nicht interessiert, gibt es am Ende eines jeden (Weltreise-) Artikels Einschätzungen und Tipps zur Stadt in Bezug auf Unterkunft, Essen, Transport, etc.

Nach der eher langweiligen Route der letzten Woche fuhren wir runter an die Westküste. Neben vielen coolen Sehenswürdigkeiten sind besonders die Strände ein Traum.

Kalgoorlie – Grass Patch – Esperance – Bremer Bay – Ayr Sailean – Alexandra Bridge – Busselton – Bunbury – Perth

Esperance

Schon allein der Weg zu der Küstenstadt Esperance war atemberaubend. Sobald die Sonne ihren Zenit erreicht hatte und die Schatten im länger wurden erstrahlt Australien noch einmal ganz anders. So kurz vor der Dämmerung ist es wohl am schönsten zu Reisen, wenngleich auch kompliziert, da mit der Dämmerung die Kängurus rauskommen. Ein kleines Zeitfenster und der nächste Campingplatz sollte in der Nähe liegen.

Von der Straße runter führten über ein Bahngleis viele der bekannten roten Straßen. Liegt zwar nicht im Outback und ist ein wenig mehr bewachsen, den Unterschied merken Nicht-Australier aber ohnehin nicht.

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In Esperance angekommen machten wir uns auf die Suche nach dem Pink Lake. Aufgrund von Mikroorganismen sollte dieser, wie der Name anmuten lässt, pink sein. Angekommen war der See jedoch blau und dies schon seit über zehn Jahren. Der wahre Pink Lake liegt auf einer Insel vor Esperance und heißt Lake Hillier. Die Überfahrt mussten wir aufgrund von 290$ p.P. auslassen.

Neben den pinken und nicht so pinken Seen sind an Esperance Küste etliche Strände und Buchten. Am meisten gefiel uns 11 Mile Beach. Ein Stück vor der Küste erhebt sich eine Steinmauer unter Wasser, über die die Wellen gerade so rüber schwemmen. So entstehen geschützte Pools am Strand.

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Nach dem ersten sonnigen Tag begann das schlechte Wetter. Wir beschlossen es ausszusitzen und verbrachten drei weitere Tage in Esperance. Der geplante Besuch des weißesten Sandstrandes Australiens, Lucky Bay, fiel dabei leider ins Wasser.

Bremer Bay

Mit Sonne ging es endlich weiter. In Bremer Bay erwartete uns das typische Touristen-Erlebnis. Gegen Abend beschlossen wir die anderthalb Kilometer zum Strand zu laufen. Auf einem kleinen Pfad durch den Wald ging es los. Schon bald sahen wir die erste Schlange, eine kleine Gelbe, die nicht besonders gefährlich aussah. Trotz Flip-Flops beschlossen wir weiterzugehen, nur um in die nächste Schlange zu laufen, diesmal in rot.

Tiger Snake

Umkehren machte ohnehin keinen Sinn mehr und so tappten wir im halbdunkeln weiter. Jeder Stock sah jetzt wie eine Schlange aus. Die nächste begegnete uns zum Glück erst am Strand. Es war bereits dunkel geworden und an den Rückweg war nicht zu denken. Wir gingen stattdessen auf der breiten Straße zurück. Diese führte leider in die falsche Richtung, was blieb uns aber anderes übrig? Nach einer weiteren Schlange, eine hochgiftige Tiger Snake, hofften wir auf Autofahrer die uns zurücknehmen konnten. Aber Mal ehrlich, wer hält nachts mitten im Wald schon an? So fuhren fünf ganze Autos an uns vorbei.

Nach anderthalb Stunden Rückweg kamen wir endlich an. Ziemlich fertig, schwebten wir immerhin in höchster Lebensgefahr.

In luftige Höhen

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Die Westküste bietet eine Vielzahl an Aktivitäten gen Himmel. Die interessantesten sind der Granite Skywalk und der Gloucester Tree. Beides ist umsonst, dass Nationalpark Ticket kostet aber immerhin 21$ pro Fahrzeug. Mitten im Porongurup Nationalpark, nahe Albany, steht auf einem Berg der Castle Rock. Oben angekommen hatten wir die Wahl: gemütlich zu einer Aussichtsplattform gehen oder zu dem Skywalk klettern. Ganz klar klettern! Über einige in den Fels gehauene Griffe geht es zweimal ein Stück nach oben. Die abschließenden Leiter fällt dagegen schon deutlich leichter.

Hinein ins Blaue

Eine andere Variante hoch hinaus zu kommen sind die Karribäume. Mit einer Höhe von bis zu 90 Metern sind sie wahre Giganten. 1947 kamen einige Ranger auf die Idee in die Bäume Metallstangen zu schlagen, um an der Spitze einen Ausguck zu haben. Diese sind bis heute erhalten, wenngleich auch ein Sicherheitsnetz an den Seiten angebracht wurde. Der zu erklimmende Baum ist 72 Meter hoch, wenngleich die Aussichtsplattform auf einer Höhe von „nur“ 61 Metern ist.

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Zwar nicht von oben sondern von der Seite lassen sich diese Bäume ebenfalls im Valley of Giants bestaunen. Auf einem Treetop Walk geht es über 40 Meter hoch hinaus und am Boden sogar durch die Bäume hindurch.

Busselton

Nach so viel Höhe zog es uns wieder ans das Meer. Über einige wunderschöne Buchten schließlich nach Busselton.

Injidup Natural Spa

Dort steht unter anderem mit 1.8 Kilometern Länge der längste Holzsteg der Welt. An den vielen Pfeilern setzen sich so weit draußen im Meer wahnsinnig viele Korallen und Muscheln ab. Perfekt um unsere neu gekauften Schnorchel zu testen. Neben Fischen und Quallen entdeckten wir sogar einen riesigen Manta-Rochen mit über einem Meter Durchmesser. Laut Wikipedia können sie sogar bis zu sieben Meter groß werden.

Mit Schnorchel in der Hand ging es erstmal 20 min. bis zum Ende

Fast in Perth angekommen unternahmen wir eine kleine Reise zum Gnomesville. Mitten an der Straße und im Wald unmittelbar daneben dachten sich einige Leute ihre Gartenzwerge abzustellen. Der Hype brach los und schon bald war alles voll mit Gartenzwergen in allen Formen und Farben.

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Abschließend setzte ich in Alexandra Bridge unseren Camper erstmal rückwärts gegen einen Baum. Außer einer dicken Beule passierte nichts weiter, ob die Versicherung dafür aufkommt wird sich zeigen. Die Bestimmungen sind für einen normalen Backpacker viel zu kompliziert geschrieben.  Das war er also, unser Roadtrip. Als nächstes geht es jetzt für einige Tage nach Perth.


Meinungen und Tipps

Unterkunft: Ayr Saylian

Auf einem kleinen Hügel steht eine kleine ehemalige Farm. Für 25$ bekommt man neben freiem Wlan und freiem Waschen einen wunderbaren Ausblick. Hier landeten wir übrigens nur, weil Kea ihren einen Schuh vergaß und wir zwei Stunden Umweg in Kauf nehmen mussten.

Sehenswürdigkeiten: Holiday Planner

Die Westküste strotzt vor Aktivitäten. In jeder I-Site finden sich kostenlose Urlaubsplanner für die gesamte Küste, einzelne Regionen und Städte.

Essen: Känguru

Statt einem Steak holte ich mir Känguru Jerky. Schmeckte sehr lecker. Nicht sehr intensiv, aber mit einer ganz eigenen Note. Ausprobieren!

 

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